Vinyl » Reverse the Night
Andreas Brandal – Reverse the Night
Andreas Brandal – “Reverse the Night” LP (Droehnhaus, 2009)
Review from Wonderful Wooden reasons:
Andreas Brandal – Reverse The Night
(Droehnhaus DRH#08)
LP
Attentive readers will know that late last year in my other guise as a musician I shared a split album with Andreas on Lithuanian label AghartA Tapes which, due to my involvement, was ineligible for inclusion in these here pages – I can’t really review myself after all. So, it’s nice to finally be able to lay before you the very fine music that this gentleman makes.
Reverse the Night, as the title and the solid black of the sleeve implies is a melancholic and introspective listen that plumbs the depths of the dustiest, dankest catacombs of Andreas’ mind. Side one is the more overtly bleak of the two although the flip isn’t exactly a summer’s day skip through a wheat field. It does however have a distinctly psychedelic edge to it’s austere ambience. Although it must be noted that this is the ambience of a distinctly lonely and forlorn form of psychedelia filled with amorphous malformed melodies and abyssal throbbing hues. It really is quite beautiful.
Late night music for late night minds.
Review from Doom Metal Front:
Andreas Brandal – “Reverse The Night”
LP-Album
Droehnhaus Records 2009
„Reverse The Night“ ist das bisher einzige Vinylalbum vom norwegischen Solokünstler und Drone/Noise Experimentalisten ANDREAS BRANDAL, dessen bisherige Werke ausschließlich auf Tape oder CD-r veröffentlicht wurden. Passend zum Titel sind das Cover und die LP so schwarz gehalten wie die Stimmung, welche in den sechs Stücken transportiert wird. Hier schwingt minutenlang nur eine Note durch die Stille der Nacht, dort versetzt ein auf und ab oszillierender, verzerrter Ton als Endlosschleife in undefinierbare Angst – metallische Geräusche und unbeschreibliches Heulen, Knacken und Qietschen, dröhnende Trompeten, Celli und tiefe Orgelsynths, aufsteigende Wasserblasen und singende Gläser wurden in minimalistisch elegante Arrangements verpackt, von denen jedes für sich ein in sich geschlossenes, eigenständiges Klangerlebnis darstellt. Im Dunkeln und immer wieder abgespielt ist „Reverse The Night“ ein gleichermaßen furchteinflößendes wie tiefenentspannendes Ambientwerk, das ich in dieser einzigartigen Form bisher noch nicht gehört habe.
Bewertung: 9 von 10
Review from Kultur Terrorismus:
Zu komplex für Mehrheiten!
VÖ: 2009 Label: Droehnhaus
Genre: (Dark) Ambient, Drone, Noise
Mit dem Norweger Andreas Brandal holt sich die ausschließlich auf Vinyl “eingeschossene” Tonträgermanufaktur Droehnhaus einen hyperkreativen wie vielseitigen Künstler & Labelmitinhaber (Twilight Luggage, Zvukovina) an Bord, der bisher wenig in den einschlägigen Medien auftauchte, obwohl er mit seinen “Kooperationen” Larmoyant, Monofilament, Generatör, Krafft, Lupus Golem, Flesh Coffin & Hour Of The Wolf einige Releases (mehr) publizierte, die sich allesamt im elektronisch experimentellen Bereich abspielen.In den spätern 80ern begann der aus Bergen stammende Artist das “Musizieren”, wodurch 1994 das erste Release, ein Tape, hervorging, welches den Grundstein für seine “Kariere” legte, die ihm heute 2009 die erste Soloveröffentlichung auf Vinyl (12inch) einbringt.
Inhaltlich berichtet dieses Oeuvre von der Kehrseite der Nacht, die nicht nur ruhig und schön ist, sondern auch nervenaufreibend wie mystisch. Wer die Vielfalt der Dunkelheit liebt, dem dürften die Themen von Andreas Brandal auf “Reverse the Night” zusagen.
Passend zum thematischen Kontext offenbart der Soundtüftler 6 abwechslungsreiche Tondokumente auf dem Langspieler, die eine Symbiose aus den Genres (Dark) Ambient, Drone & Noise zutage fördern, welche bedrohlich wie hypnotisch aus den Boxen erschallt.
Im Besondern besticht “Reverse the Night” durch seine eindrucksvollen Stimmungen, welche z.B. eine schummerige Geisterstunde suggerieren, die bestimmt so manchen in Vergessenheit geratenen “Hausgeist” zu neuem Leben erwecken. Des Weiteren verknüpft Andreas Brandal experimentelle wie melodiöse Strukturen, das eine gewisse Aufmerksamkeit beim Konsum voraussetzt, wodurch der Faktor Langeweile gegen Nullpunkt strebt. Diejenigen, die “Easy Listening” von Publikationen erwarten, können sich direkt anderen Opera zuwenden, hier muss (viel) Freizeit investiert werden, um das recht komplexe Gesamtwerk zu erfassen.
Auf die Nennung eines Anspieltipps verzichtet meine Person aufgrund der “Sperrigkeit” der Gesamtheit, welche entweder zusagt oder missfällt. Personen, die einen Reiz dabei verspüren, Erscheinungen die letzte “Wahrheit” zu entlocken, müssen sich “Reverse the Night” unbedingt zulegen.
Fazit:
Andreas Brandral bildet mit seiner Arbeit “Reverse the Night” im Droehnhaus Kosmos das anspruchsvolles “Schwergewicht”, welches nach Zeit & Muse von der Hörerschaft verlangt, wenn es sich letztendlich zum großen Hörerlebnis öffnen soll. Für Freaks ein Muss, hingegen für den Rest zu schwierig bzw. komplex!